Press Releases  ·  14 | 03 | 2019

Das Locarno Film Festival verschiebt die Retrospektive zu Blake Edwards und beleuchtet das Black Cinema

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Das Locarno Film Festival verschiebt die Retrospektive zu Blake Edwards und zieht die für 2020 geplante Retrospektive Black Light vor. Diese widmet sich dem internationalen Black Cinema des 20. Jahrhunderts und sieht ein Panorama mit Werken aus so unterschiedlichen Regionen wie Europa, Nordamerika, der Karibik oder Südamerika vor.

Der amerikanische Blake Edwards Estate hat das Locarno Film Festival vor wenigen Wochen ersucht, die Retrospektive über den Meister der Komödie zu verschieben. Das Festival geht auf dieses Gesuch ein und zieht die für 2020 geplante Retrospektive vor. Die Retrospektive Black Light zum Black Cinema wird also bereits im laufenden Jahr gezeigt. Aufgrund dieser unerwarteten Entwicklung hat die künstlerische Leitung die neue Retrospektive Greg de Cuir Jr anvertraut, einem anerkannten Spezialisten für die internationalen Ausprägungen des Black Cinema. Roberto Turigliatto verantwortet weiterhin die Retrospektiven der nächsten Jahre.

So wie man nicht von einem einzigen Afrika sprechen kann, kann man auch nicht von einem einzigen Black Cinema sprechen. Die Realität ist komplexer. Die Retrospektive von Locarno72 beabsichtigt, über Black als identitäres Konzept oder als soziales Problem hinauszuweisen und die damit verbundenen Darstellungen zu beleuchten. Im Zentrum stehen Werke von Regisseurinnen und Regisseuren, die in unterschiedlichen Epochen und Ländern ähnliche historische und politische Fragen aufgeworfen haben. Die Retrospektive Black Light durchstreift das 20. Jahrhundert und zeigt im Sinne eines eklektischen Panoramas Werke von Kultautoren, aber auch race movies aus den 1920er- und 1930er-Jahren, frühe Meisterwerke von Pionierinnen und Pionieren, sowie emblematische Filme der Blaxploitation der 1970er-Jahre und die Arbeiten von wesentliche Autorinnen und Autoren, die sich in ihrer politischen Ära eingebracht haben.

Lili Hinstin, künstlerische Leiterin des Locarno Film Festival: “Ich werde oft mit der Gender-Frage konfrontiert in diesem aussergewöhnlichen historischen Moment, der durch #MeToo entstanden ist. Ich bin überzeugt, dass der Kampf gegen die soziale Unterdrückung über die Frauenbewegung hinausweisen sollte. Er sollte sich auf alle Menschen ausdehnen, die nicht zur herrschenden Klasse des weissen heterosexuellen Mannes gehören. Dazu gehört auch das relativ junge Konzept der „Rasse“ – es stammt aus dem 18. Jahrhundert - dessen Entwicklung die Geburt und Geschichte des Kinos begleitet. Das Locarno Film Festival möchte beleuchten, wie die Filmschaffenden des 20. Jahrhunderts die Frage des «Schwarzseins» in ihren Werken angegangen sind.“

Die Retrospektive wird von Greg de Cuir Jr kuratiert und in Zusammenarbeit mit der Cinémathèque suisse präsentiert. Sie wird durch eine Publikation in englischer und französischer Sprache begleitet, die beim Verlag Capricci erscheint.

Unter diesem Link sind die Biografie und die kuratorischen Anmerkungen von Greg de Cuir Jr verfügbar.

Die 72. Ausgabe des Locarno Film Festival findet vom 7. bis 17. August 2019 statt.

 

www.locarnofestival.ch

 

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