Press Releases  ·  21 | 06 | 2019

Locarno72 stellt die Filme der Retrospektive Black Light vor

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Die Retrospektive Black Light präsentiert im Kino GranRex ein Panorama des Black Cinema aus dem 20. Jahrhundert. Piazza Grande wird der Retrospektive am Dienstag, 6. August mit einer Prefestival-Show eine eigene Hommage widmen und zu diesem Anlass Spike Lee's Do the Right Thing (1989) präsentieren, der dreissig Jahre nach seiner Entstehung restauriert wurde.

Die Retrospektive Black Light wurde von Greg de Cuir Jr. als umfassendes Panorama gestaltet, in dem Spielfilme des Black cinema aus dem 20. Jahrhundert präsentiert werden. Der anerkannte Spezialist stellt neben Kultregisseuren und Race Movies aus den 20er- und 30er-Jahren, Pionierarbeiten, Meilensteilen der Blaxploitation der 70er-Jahre auch Werke von Filmschaffenden vor, welche die Identitätspolitik ihrer jeweiligen Epoche auf der Leinwand ausgeleuchtet und hinterfragt haben. Die Auswahl will über das herkömmliche Konzept von schwarzer Identität in Politik und Gesellschaft hinausgehen und möchte zeigen, welche Bilder Regisseurinnen und Regisseure zu unterschiedlichen Zeiten und in unterschiedlichen Weltregionen gefunden haben, um die historischen und politischen Aspekte der Erfahrung des Schwarzseins ausserhalb von Afrika darzustellen. Das Panorama konzentriert sich darum auf das Black Cinema von Autorinnen und Autoren aus Nord- und Südamerika und Europa, deren unterschiedliche ethnische und soziale Hintergründe ihre Visionen und Ausdrucksformen geprägt haben.

Greg de Cuir Jr., Kurator der Retrospektive Black Light: «Black Light zeigt einen historischen Querschnitt des internationalen Black Cinemas und stellt die Werke von Filmschaffenden unterschiedlicher Herkunft in einen direkten Dialog. Es handelt sich um Meilensteine von Kulturen und Menschen, die ihre afrikanische Herkunft teilen, doch in verschiedenen Regionen dieser Welt unterschiedliche Erfahrungen gemacht und unterschiedliche Identitäten geformt haben. Zwischen ihnen gibt es tiefe Beziehungen und Verbindungen. Das Panorama geht vom afrikanischen Kontinent und dessen Kino aus, weil seine zentrale Frage lautet, was mit Afrikas Töchtern und Söhnen geschah, nachdem sie ihr Land verlassen mussten und über die Jahrhunderte gezwungen waren, in mannigfaltigen politischen und sozialen Umgebungen zu überleben. Wie hat diese Erfahrung die Bilderwelt beeinflusst und wie wird sie im bewegten Bild dargestellt? Die Retrospektive blickt in die Archive, um die Vergangenheit hervorzuholen und das Verständnis, das wir heute vom Black Cinema haben, zu ergänzen und zu bereichern. Zu sehen sind Klassiker von legendären Autoren, Werke der künstlerischen Avantgarde, sowie Genres und Genremischungen aller Art, denn es gibt nicht nur die eine Konzeption von Black Cinema, genauso wie es nicht nur eine Konzeption von Black People gibt.»

Lili Hinstin, künstlerische Leiterin des Locarno Film Festival: «Greg de Cuirs kuratorische Arbeit rund um das amerikanische Black Cinema hat mich beeindruckt. Ich habe ihm das Projekt, das zu Beginn noch Being Black hiess, anvertraut mit dem Anspruch, die Repräsentation von Minderheiten am Beispiel der schwarzen Identitäten zu befragen und damit über die #MeToo-Bewegung hinauszuschauen. Im Laufe eines fesselnden und lebhaften Prozesses hat Greg diese Ausgangsfrage zu einer universellen ästhetischen Problemstellung umformuliert. Ich bin sehr stolz, diese wegweisende Arbeit anlässlich meiner ersten Festivalausgabe vorstellen zu können und eine Filmauswahl zeigen zu können, die den filmhistorischen Korpus in ein anderes Licht stellt.»

Die grossen Filmschaffenden des Black Cinema sollten nicht nur mit ihren Peers verglichen werden, sondern mit Filmschaffenden jeglicher Herkunft und Nationalität. Es ist wichtig, dass ihre Filme nicht in ästhetische oder kulturelle Ghettos gedrängt werden. Daher will Black Light eine andere Geschichte auf die Leinwand bringen und auch unbekanntere Filme zeigen, die vom westlichen Kanon oft ausgelassen werden.

Die Retrospektive steht unter der Leitung von Greg de Cuir Jr. und wird in Zusammenarbeit mit der Cinémathèque suisse präsentiert. Dank der Unterstützung durch langjährige und neue schweizerische und internationale Partnerinstitutionen kann sich die Retrospektive im Anschluss an das Locarno Film Festival bis 2020 auf Tournee begeben. Zu den bisher bestätigten Partnern gehören: Cinémathèque suisse, Cinema REX Bern, Filmpodium Zürich, l’EYE Filmmuseum ad Amsterdam, Arsenal Berlin und Cineteca Madrid.

Die vollständige Liste der Filme der Retrospektive des Locarno Film Festivals sowie entsprechendes Bildmaterial ist unter diesem Link verfügbar. Eine Auswahl an Bildmaterial in hoher Auflösung ist online verfügbar. Bitte bestellen Sie das Presse-Login bei press@locarnofestival.ch


Die 72. Ausgabe des Locarno Film Festivals findet vom 7. bis 17. August statt.

www.locarnofestival.ch

 

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