Press Releases  ·  27 | 07 | 2020

Das Locarno Film Festival und die Universität der italienischen Schweiz schaffen einen Lehrstuhl für Zukunftsforschung im Bereich Film und bildende Künste

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Das Locarno Film Festival und die Universität der italienischen Schweiz (USI) rücken enger zusammen und schaffen gemeinsam einen Lehrstuhl für Zukunftsforschung im Bereich Film und bildende Künste, mit Schwerpunkt Filmfestivals. In den kommenden Monaten wird die Stelle als “Locarno Film Festival Professor for the Future of Cinema and Audiovisual Arts” international ausgeschrieben. Der Lehrstuhl soll neben der akademischen Forschung und Bildung auch beratend für das Locarno Film Festival tätig sein und es bei seinen didaktischen und zukunftsorientierten Initiativen unterstützen.

Die Synergien zwischen dem Locarno Film Festival und der Universität der italienischen Schweiz sind in den vergangenen zwanzig Jahren besonders im Zusammenhang mit einigen Kernprojekten der Locarno Academy, wie die Documentary Summer school, gewachsen. Seit kurzem unterstützt die USI das Festival auch bei strategischen oder organisatorischen Fragen und namentlich bei der Initiative Locarno Media City, die zum Ziel hat, das Archivmaterial des Locarno Film Festivals nutzbar zu machen.

Die Ausgabe 2020 des Festivals beschäftigt sich mit der Zukunft des Films in all seinen künstlerischen und wirtschaftlichen Aspekten und bildet den Rahmen für die Entwicklung dieses gemeinsame Kulturprojekts. Die neue Professur wird anlässlich von Locarno 2020 - For the Future of Films geschaffen und der Fakultät für Kommunikationswissenschaften, Kultur und Gesellschaft angegliedert. Forschungsschwerpunkt ist die Zukunft der siebenten Kunst und ihre Verbreitung.

Der Präsident des Locarno Film Festivals, Marco Solari: "Es freut uns, dass die langjährige progressive Annäherung zwischen dem Festival (auch in Zusammenarbeit mit dem PalaCinema Locarno) und der Università della Svizzera italiana nun in ein internationales akademisches Profil mündet. Für uns bedeutet dies, dass wir wertvolle Inputs für unsere strategischen Weichenstellungen erhalten, und wir sind auch überzeugt, dass diese institutionelle Zusammenarbeit beiträgt den Kanton Tessin zu stärken.

Der Rektor der Universität der italienischen Schweiz Boas Erez: “Im 21. Jahrhundert liegt das Wissen nicht nur bei den Forschungsinstituten, sondern es ist in der Gesellschaft weit gestreut. Die USI glaubt daher stark an die Bedeutung des Networkings. Über die Zusammenarbeit mit dem Locarno Film Festival freue ich mich ganz besonders, weil beide Seiten sehr davon profitieren werden. Wir werden die neuen Grenzen einer Industrie ausloten, die sich stetig wandelt und an unseren Standorten Mehrwert schaffen können.”

Theorie und Praxis vor Ort

Die neue akademische Stelle wird das Festival aus nächster Nähe beobachten und auch selbst aktiv werden, besonders bei den Tätigkeiten rund um den PalaCinema. Im Zentrum stehen dabei das Wachstums der Filmindustrie, die Erschliessung neuer Publikumskreise und die Reflexion über die Zukunft des Festivals.

Carla Speziali, Vizepräsidentin des Locarno Film Festivals und Präsidentin von PalaCinema: "Diese Umsetzung zeigt, dass der PalaCinema Teil einer dynamischen Realität ist: Er gehört in der Tat zu einem Netzwerk, in dem Initiativen und Inhalte entwickelt werden. Dadurch kann er seine Rolle als Plattform für Begegnungen und für die Entwicklung von Kooperationen noch besser spielen. Als Locarneserin bin ich mit diesen Entwicklungen sehr zufrieden.“

Parallel dazu wird die Professorin oder der Professor USI/LFF aus den Erfahrungen mit dem Festival spezifische akademische Kurse und Forschungsprogramme ableiten. Momentan werden an der USI die Thematiken rund um Film und Audiovision innerhalb verschiedener Disziplinen behandelt. Mit dem neuen Lehrstuhl kann dieses Know how besser gebündelt und vernetzt werden, und die Position der USI als akademischer Pol für den Studienbereich Film und Audiovision wird gestärkt.

Das Auswahlverfahren

Für die Besetzung des Lehrstuhls haben USI-Rektor Boas Erez, Festival-Präsident Marco Solari und die Präsidentin des PalaCinema Carla Speziali eine Arbeitsgruppe einberufen, bestehend aus drei Mitgliedern der Fakultät für Kommunikation, Kultur und Gesellschaft der USI sowie drei Mitgliedern des Locarno Film Festivals. Im Gremium nehmen Francesco Lurati, Carla Mazzarelli, Luca Visconti für die USI und Raphaël Brunschwig, Stefano Knuchel und Daniela Persico für das Festival Einsitz. Gemeinsam haben sie das Anforderungsprofil für die Stelle erarbeitet und werden die Kandidaturen dementsprechend beurteilen.

Die Details des Ausschreibungsverfahrens werden in den kommenden Wochen bekanntgegeben.

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