Press Releases  ·  25 | 07 | 2017

Locarno70 ehrt José Luis Alcaine

José Luis Alcaine

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Am Donnerstag, 10. August verleiht das Locarno Festival auf der Piazza Grande dem Kameramann José Luis Alcaine den Vision Award TicinoModa. Mit diesem Preis werden Persönlichkeiten geehrt, die der Welt des Films durch ihr Talent neue Perspektiven eröffnen.

José Luis Alcaine setzt bei seiner Fotografie auf kräftige Farben und eine starke Betonung der Formen. Trotz dieser extremen Kontraste bleiben seine Bilder stets glaubwürdig. Im Laufe seiner Karriere arbeitete Alcaine mit einigen der wichtigsten und einflussreichsten Grössen des spanischen und internationalen Films zusammen. So drehte er fünf Filme für Pedro Almodóvar: vom Kultstreifen Mujeres al borde de un ataque de nervios (1988) zu Átame! (1989) über La mala educacíon (2004), La piel que habito (2011) bis zu Volver (2006). In den 80er Jahren wirkte er an zahlreichen Filmen mit, die das spanische Kino prägten, wie El sur (Victor Erice, 1983), Tasio (Montxo Armendáriz, 1984), Los paraísos perdidos (Basilio Martín Patino, 1985) oder El viaje a ninguna parte (Fernando Fernán Gómez, 1986). Massgeblich für seinen Werdegang war die Zusammenarbeit mit Vicente Aranda, mit dem er rund ein Dutzend Filme drehte, darunter Amantes (1991), und ebenfalls in Spanien die Arbeit mit Fernando Trueba (El sueño del mono loco, 1989, und Belle Epoque, 1992) oder Carlos Saura (¡Ay, Carmela!, 1990 und e Sevillanas von 1992) und Bigas Luna (Jamón Jamón, 1992, Huevos de oro, 1993 und La teta y la luna, 1994).

Neben verschiedenen Ausflügen ins amerikanische Filmschaffen setzte Alcaine dank einiger Koproduktionen auch einen Fuss nach Italien und zeichnete für die Kameraführung in Werken von Lattuada (Così come sei, 1978), Fabio Carpi (Barbablù, Barbablù, 1990) oder Giovanni Veronesi (Il mio West, 1998). Zurzeit ist er mitten in den Dreharbeiten von Domino, dem neuen Thriller von Brian de Palma, mit welchem er bereits 2012 Passion realisierte. Im Weiteren arbeitet er an einem neuen Projekt von Asghar Farhadi, mit Javier Bardem und Penélope Cruz.

Carlo Chatrian, künstlerischer Leiter des Locarno Festivals: «Der Film als Verführung und Unterhaltung, als Geheimnis und Komödie (des Lebens) findet in der langen Karriere von José Luis Alcaine jenen Facettenreichtum an Ausdrucksformen, den wir in Locarno so gerne zeigen. Ein Film ist ja weit mehr als nur eine Erzählung, er ist ein Fenster zur Welt, und diese Welt wird durch Künstler wie Alcaine sichtbar gemacht. Alcaine kann auf der Filmrolle und anschliessend am Computer die Schattierungen der Haut ebenso aufwerten wie die Genialität der Schauspieler oder der Kunstdesigner. Die Auszeichnung für Alcaine ist nicht nur eine Hommage an eine reiche und glückliche Laufbahn, sondern er bietet die Gelegenheit zur Begegnung mit einem der versiertesten Kameramänner der Gegenwart. So geschickt er eine erotischen Szene einfangen kann, so gut kann er über den Zusammenhang zwischen dem Gemälde Guernica von Picasso und A Farewell To Arms von Frank Borzage sprechen und dadurch seine profunde Kenntnis der Filmgeschichte unter Beweis stellen.»

José Luis Alcaine wird den Vision Award TicinoModa am Donnerstag, 10. August auf der Piazza Grande entgegennehmen. Ausserdem wird er am Freitag, 11. August um 15.30 Uhr eine Master Class im Palavideo halten. Anlässlich der Ehrung werden in Locarno die Filme La piel que habito (Pedro Amodovar, 2011), Passion (Brian De Palma, 2012), Mujeres al borde de un ataque de nervios (Pedro Almodóvar,1988) und Belle Epoque (Fernando Trueba, 1992) gezeigt.

Seit seiner Einführung wurde der Vision Award an Douglas Trumbull (2013), Garrett Brown (2014), Walter Murch (2015) und Howard Shore (2016) vergeben.

Das 70. Locarno Festival findet vom 2. bis 12. August 2.

www.pardo.ch 

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