Der polnische Filmregisseur Pawel Pawlikowski – Autor des preisgekrönten Filmdramas Ida – ist unter den Gästen der dritten Ausgabe von L’immagine e la parola (19. – 22. März).
Im Rahmen der Frühlingsveranstaltung vom Festival del film Locarno wird zudem – zum ersten Mal in Locarno – das Projekt AdaptLab aktiviert, einen Workshop des TorinoFilmLab über die Filmadaption von literarischen Werken, der sich speziell an Fachleute wendet.
Die Anwesenheit von Pawel Pawlikowski bei L’immagine e la parola ist ein weiterer Bestandteil des Veranstaltungsprogramms, das von Gast-Kurator Emmanuel Carrère zusammengestellt wurde. Bevor er mit Ida – zwei Oskar-Nominationen und Europäischer Filmpreis 2014 – in der letzten Kinosaison absolut brillierte, begann Pawlikowski seine Karriere als ironischer und unermüdlicher Ermittler der Gegenwart mit Dokumentarfilmen wie Dostoevsky’s Travels und Serbian Epics. Während den Dreharbeiten für Serbian Epics arbeitete er erstmals mit Emmanuel Carrère zusammen. Das war der Beginn eines Dialogs und eines Werdegangs, der beide dazu führte, sich mit den Grenzen zwischen Dokumentarfilm und Fiktion zu befassen.
Pawlikowski und Carrère werden dem Publikum von Locarno anlässlich einer öffentlichen Diskussionsrunde begegnen.
Carlo Chatrian, künstlerischer Leiter des Festival del film Locarno: “Die Präsenz von Pawlikowski bereichert und präzisiert den Sinn der diesjährigen Ausgabe von L’immagine e la parola . Unser Anliegen ist es, die verschwommene Grenzlinie zwischen geschriebenem Wort und bewegtem Bild zu durchleuchten, zwischen dem schreibenden Ich und dem filmenden Ich, zwischen dem Buchsujet und dem Filmsujet. In der Fiktion wie im Dokumentarfilm, in seiner Heimat wie im Ausland – Pawlikowski behält immer diesen klaren und ernüchterten Blick, der es seinen Geschichten erlaubt, mehr als nur Einzelschicksale zu erzählen.”
Pawlikowskis Filme Ida, Dostoevsky’s Travels und Serbian Epics stehen im Programm von L’immagine e la parola.
AdaptLab: vom Papier auf den Bildschirm
Im Rahmen von L’immagine e la parola wird vom 19. bis am 25. März eine wichtige Initiative vom TorinoFilmLab lanciert. AdaptLab – eine Neuheit für Locarno – ist ein Workshop für Filmregisseure und Drehbuchautoren, die sich in der Filmadaptation von literarischen Werken spezialisieren wollen.
Zwölf ausgelesene Teilnehmer werden während dem Workshop an filmischen Adaptionen literarischer Stoffe arbeiten, auf der Basis von eigenen Projekten oder von einem der Romane, die das TorinoFilmLab zu diesem Zweck ausgelesen hat. AdaptLab verfolgt den gesamten Adaptionsprozess und gibt den Teilnehmern die Möglichkeit, ihre Werke im November anlässlich des Meeting Events von TorinoFilmLab vor einem Publikum von Fachleuten zu präsentieren. Drei Tutoren begleiten die Teilnehmer und führen sie durch den Adaptionsprozess. Der Ideenaustausch und die Projektentwicklung werden gezielt mit Gruppenarbeit und Online-Sessions gefördert.
Unter den Büchern, die für diesen Workshop ausgewählt wurden, befindet sich Il segreto degli Annwyn (Edizioni Ulivo, 2013) der neuste Roman der Tessiner Schriftstellerin Claudine Giovannoni.
Nadia Dresti, Delegierte der künstlerischen Leitung und Head of International: “Es ist für uns eine grosse Freude, dieses Jahr das Projekt AdaptLab im Rahmen von L’immagine e la parola vorstellen zu dürfen – eine Initiative mit internationalem Anklang für die Filmschaffenden, die unserer Frühlingsveranstaltung einen zusätzlicher Reitz verleiht. Das ist auch der Unterstützung von der Region zu verdanken.”
Die Locarner Etappe von AdaptLab wird vom Ente Regionale per lo sviluppo del Locarnese e Vallemaggia unterstützt.
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