Press Releases  ·  13 | 07 | 2022

Im Spotlight an Locarno75: junge Talente des Kinos und der audiovisuellen Kunst

Mit verschiedenen Initiativen für junge Generationen und Talente, die die Sprache der bewegten Bilder erneuern, blickt das Locarno Film Festival an seinem 75-jährigem Jubiläum nach vorne. Von der Locarno Academy über das BaseCamp bis zur Locarno Residency, in der Locarno Factory wird die Zukunft der Veranstaltung aufgebaut. 

© Locarno Film Festival / Ti-Press

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In diesem Moment, in dem die Veränderungen des Kinos verstärkt hinterfragt werden, wird der kreative Elan der jungen Generationen mittels den verschiedenen Kernstücken, welche die Factory bilden, die Talentschmiede des Locarno Film Festival, aufgenommen.

 

Einer dieser Kernstücke hat nun bereits eine zehnjährige Erfahrung vorzuweisen: die Locarno Academy behauptet sich auf internationalem Niveau immer mehr als prägender Treffpunkt und Sprungbrett für die Karrieren von vielversprechenden Talenten der Regie, der Kritik und der Filmindustrie. Dazu gehören Masterclasses mit grossen Filmemacher/innen, Workshops zu Weiterentwicklung und einzigartige Möglichkeiten, um Kontakte zu knüpfen. Auch in diesem Jahr wurden die Teilnehmenden der Filmmakers, der Critics und der Industry Academy von Locarno75 ausgewählt. Im Rahmen von L'immagine e la parola wurde zudem ein neuer Workshop eingeweiht, die Spring Academy, die mit der CISA, der Unterstützung der Ticino Film Commission und der RSI Radiotelevisione svizzera organisiert wurde. Zwölf junge Regisseure nahmen an diesem Workshop unter der Führung von Michelangelo Frammartino teil. Ihre Filme werden während des Festivals an einem besonderen Event mit dem Titel Let's Make Something! in der Sektion Pardi di domani, während des Festivals vorgeführt. An der diesjährigen Ausgabe sind zahlreiche geografische und kulturelle Realitäten vertreten, von Pakistan über Indonesien, Australien und Chile bis hin zur Schweiz. Diese bereichern ein Erlebnis, das im Zeichen von Diversität ins Leben gerufen wurde und das Kino ganzheitlich erkunden will, mit besonderem Augenmerk auf aufstrebende Kinematografien.

 

Besonderer Dank gilt auch der Fondation Assistance Internationale - FAI und der Ernst Göhner Stiftung für die Durchführung der Akademie.

 

Neben der Academy entwickelt sich dank der Unterstützung der Gemeinde Losone auch das BaseCamp stetig weiter. Dieses vereint ca. 200 junge Künstler/innen und Stimmen aus der ganzen Welt. Die künstlerische Residenz des Festivals, die in ihrer dritten Ausgabe den Namen Another Dimension trägt, ermöglicht allen kreativen Dimensionen, die mit der Welt des Kinos im Dialog stehen - von der bildenden bis zur darstellenden Kunst - sich zu treffen und an einem gemeinsamen Ort zu verbreiten. In diesem Kontext wird auch der Schweizer Kreativität ein besonderer Platz gewidmet, dank der Beteiligung der fünf wichtigsten Kunst- und Filmschulen der Schweiz (CISA, HEAD, ECAL, ZHdK und HSLU) und Play Suisse von der SRG SSR. Letztere wird fünf jungen Künstler/innen die Möglichkeit geben, sich mit Kreationen zu messen, die eng mit der Welt der sozialen Medien verbunden sind. Ausserdem werden die Fondazione Bally und Guastalla junge Talente aus der Schweiz unterstützen und ihre Werke am BaseCamp Pop-Up ausstellen. In diesem Raum am Istituto Sant’Eugenio, im Herzen von Locarno, werden Treffen, Gesprächsrunden, künstlerische Aufführungen und Events stattfinden. In diesem Zusammenhang möchten wir die Teilnahme von sechs Talenten der afrikanischen Künstlerresidenz Realness Institute erwähnen, mit der das Festival seit Jahren im Rahmen der Akademie zusammenarbeitet. Ausserdem war das Migros-Kulturprozent Story Lab an der Auswahl einiger Künstler/innen beteiligt, die sowohl an der Academy als auch am BaseCamp teilnehmen werden.

 

Um die experimentelle Natur des Projekts zu unterstreichen, wird das BaseCamp sowohl das künstlerische Kollektiv Total Refusal beherbergen, das in ganz Europa für dessen Praktiken der Aneignung und Subversion von Videospielräumen bekannt wurde, als auch die suggestive Videoinstallation SKIES des Kollektivs Beton. Das Kollektiv wird mit dessen Kurzfilm Hardly Working am Wettbewerb Pardi di domani, Concorso internazionale teilnehmen. Die jungen Kreativen werden auch Teil eines einzigartigen medialen Erlebniss sein: einem 24-stündigen Talk über das Thema The Future of Attention von Rafael Dernbach (Forscher an der Università della Svizzera italiana) kuratiert. Dies wird am Mittwochmittag, den 10. August beginnen.

Neben den bereits erwähnten Organisationen wird das BaseCamp auch durch die SSA, Suissimage, Swissperform, Else v. Sick Stiftung und Ernst Göhner Stiftung ermöglicht.

Stefano Knuchel, Projektleiter von Filmmakers Academy und dem BaseCamp: "Das Locarno Film Festival hat während seiner bisherigen 75-jährigen Geschichte das Kino als kultureller Motor verteidigt und gefördert, der die Ethik und Ästhetik der Gesellschaft verändern kann. Die jungen Generationen mischen die Karten ständig neu und tun dies spontan. Wichtig ist, dass ihnen eine richtige Möglichkeit gewährt wird, dies auch so zu tun. Die zahlreichen Factory-Initiativen des Locarno Film Festival verfolgen dieses Ziel und bewähren sich auf internationalem Niveau als Aushängeschild bei der Entdeckung von neuen Talenten und neuen Ausdrucksweisen."

 

Das Festival hat im Jahr 2022 auch die Locarno Residency lanciert, um die Professionalisierung der jugendlichen Kreativität weiter voranzutreiben. Das Projekt, das von Daniela Persico als Projektleiterin betreut wird, wird die Teilnehmenden bei der Erstellung ihres ersten Spielfilms begleiten. Das Programm, das mit der Unterstützung von Swiss Life als Partner von Pardi di domani erarbeitet wurde, sieht eine erste Phase mit zehn Talenten vor, die aufgrund ihrer vorgestellten Werke und ihrer professionellen Laufbahn ausgewählt wurden. Vom 4. bis 7. August werden sie ihre Projekte vor einer aus drei Persönlichkeiten der Filmindustrie bestehenden Jury diskutieren. Zu den zehn ausgewählten Projekten werden die zwei Gewinner/innen der künstlerischen Residenz von Casa Pantrovà hinzugefügt, die von der Stadt Lugano in Zusammenarbeit mit der Casa della Letteratura per la Svizzera italiana, dem Gruppo registi e sceneggiatori della Svizzera italiana und der Ticino Film Commission angeboten wird. Von den zehn vorgestellten Werken werden drei ausgewählt, zwei internationale und eines aus der Schweiz, die für die zweite Phase der Locarno Residency zugelassen werden. Diese besteht aus mehreren betreuten Sessions, die über ein ganzes Jahr verteilt sowohl online als auch vor Ort stattfinden werden. Nachfolgend finden sich die Namen der zehn Teilnehmenden der ersten Phase.

 

Die Initiativen für die jungen Aufstrebenden werden durch die folgenden Angebote abgerundet: Youth Advisory Board (YAB), das beratende Gremium des Festivals, bestehend aus jungen Männern und Frauen, das nicht nur die jungen Generationen ans Festival heranführen soll, sondern es ihnen auch ermöglichen soll, ihren Gedanken und Vorschlägen eine Plattform zu geben; Cinema&Gioventù, organisiert vom Castellinaria - Festival del cinema giovane im Auftrag vom Dipartimento dell’educazione, della cultura e dello sport (DECS) des Kanton Tessins und in Zusammenarbeit mit dem Dipartimento del territorio (DT); die Documentary Summer School, die gemeinsam mit dem Istituto Media e Giornalismo (ImeG) der Università della Svizzera italiana (USI) organisiert wird, in Zusammenarbeit mit der Semaine de la critique; Grandi Speranze, Ausbildung, die die Lombardei und das Locarno Film Festival mit Unterstützung der Fondazione Cariplo näher zusammenbringt; und die Scuole senza frontiere, die den Filmen von Studierenden aus nationalen (CISA, HEAD, ECAL ZHdK und HSLU) und internationalen Schulen gewidmet ist, die sich mit audiovisuellen Medien auseinandersetzen.

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