Press Releases  ·  29 | 07 | 2020

Locarno 2020 stellt die Jurys von The Films After Tomorrow vor und eröffnet mit First Cow von Kelly Reichardt

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Locarno 2020 – For the Future of Films wird am Mittwoch, 5. August mit First Cow, dem neuesten Film der US-amerikanischen Regisseurin und Drehbuchautorin Kelly Reichhardt eröffnet. Die Filmemacherin gehört auch der dreiköpfigen Jury der internationalen Selektion von The Films After Tomorrow an. An den folgenden zehn Tagen wird die diesjährige, hybride Festivalausgabe online und in einigen Kinos von Locarno und Muralto stattfinden. Am Sonntag, 15. August werden neun Schweizer Regisseurinnen und Regisseure dem Publikum die Kurzfilme vorstellen, die sie im Rahmen des Projektes Collection Lockdown By Swiss Filmmakers während dem Lockdown realisiert haben.

Locarno 2020 ist startklar

Dem Kino und seinem Publikum zur Seite stehen: So lautet das Ziel von Locarno 2020 – For the Future of Films. Die diesjährige Ausgabe kommt anders daher als in den Vorjahren, doch bietet sie während elf Tagen Filmvorführungen, online und in drei Kinos von Locarno und Muralto. Das Festival will mit diesem Konzept ein Zeichen der Solidarität mit allen Playern der Filmindustrie setzen, angefangen mit The Films After Tomorrow und den Filmschaffenden, deren Projekte durch die Pandemie ins Stocken geraten sind, bis hin zu den Kinos, in denen die Filme zum Leben erweckt werden, und die im Zentrum einiger Festivalinitiativen stehen. Eine besonders bedeutungsvolle Aktion ist unter dem Titel «Closer to Life» in Zusammenarbeit mit die Mobiliar entstanden. Dieses Projekt wird am 3. August offiziell vorgestellt.

Um das Locarno Film Festival bestmöglich durchführen und erstmals ein umfassendes Online-Programm präsentieren zu können, hat das Festival eine neue Webseite aufgeschaltet. Ab heute Mittwoch, 29. Juli, sind alle Informationen zu den ProgrammenProjekten und Initiativen von Locarno 2020 online verfügbar. Der Vorverkauf der Tickets und Abonnemente für die Filmvorführungen in drei Kinos von Locarno und Muralto ist eröffnet.

Pressemappe mit allen Informationen zu den Aktivitäten von Locarno 2020

Die Jurys

Die zehn internationalen Projekte von The Films After Tomorrow werden durch eine dreiköpfige Jury beurteilt, die den Pardo 2020 (70'000 CHF), den Preis Campari (50’000 CHF) sowie den Preis Swatch (30’000 CHF) verleihen wird. Die Jury besteht aus Kelly Reichardt, einer herausragenden Figur des neuen US-amerikanischen Autorenkinos, die im Laufe ihres Schaffens mit unglaublicher Originalität die Genres der amerikanischen Erzählweise ausgelotet hat und durch Filme wie Night Moves (2013) oder Certain Women (2016) bekannt geworden ist; Nadav Lapid, Drehbuchautor und Filmemacher aus Israel, der 2019 mit Synonymes an der Berlinale den Goldenen Bären gewann und aktuell zu den brisantesten Autoren überhaupt gehört; sowie Lemohang Jeremiah Mosese, Drehbuchautor, Regisseur und Kameramann aus Lesotho, der sich jüngst mitn Filmen wie dem Dokumentarfilm Mother, I Am Suffocating. This Is My Last Film About You (2019oder This Is Not a Burial, It's a Resurrection (2019, World Cinema Dramatic Special Jury Award for Visionary Filmmaking in Sundance) zu einer der interessantesten und verblüffendsten Stimmen weltweit entwickelt hat.

Die Jury der Schweizer Selektion vergibt einen Pardo 2020 für das beste Schweizer Projekt und den SSR SRG Award. Die Jury besteht aus Alina Marazzi, italienisch-schweizerische Regisseurin und Autorin von Un’ora sola ti vorrei (besondere Erwähnung der Jury am Locarno Film Festival 2002), der als Meilenstein des zeitgenössischen Dokumentarfilms eingestuft wird; Matías Piñeiro, Regisseur und Performer aus Argentinien, der schon mehrfach in Locarno präsent war, namentlich mit Todos mienten (2009), La princesa de Francia (2014) und Hermia & Helena (2016); sowie Mohsen Makhmalbaf, Regisseur, Produzent und Meister des iranischen Films dank Werken wie Sokout (Die Stille, 1998), Safar e Ghandehar (Reise nach Kandahar, 2001) und Scream of the Ants (Schrei der Ameisen, 2006), und dessen Noon-O-Goldoon (A Moment of Innocence) (besondere Erwähnung in Locarno 1996) in der Retrospektive «Eine Reise durch die Geschichte des Festivals» gezeigt wird.

Die Eröffnung

First Cow, das neuste Werk von Kelly Reichardt, wurde am Telluride Film Festival und an der Berlinale begeistert aufgenommen und steht für einen der letzten Momente, in denen man an Grossanlässen noch die kollektive Erfahrung des gemeinsamen Kinobesuchs machen konnte. Wenige Tage nach der Präsentation an der Berlinale begab sich ganz Europa in den Lockdown. Viele Dreharbeiten mussten abgebrochen werden, Kinos wurden dicht gemacht und die Wirtschaft geriet aus dem Gleichgewicht.

Das Locarno Film Festival hat beschlossen, seine Ausgabe 2020 symbolisch mit eben diesem Film zu eröffnen, da er grosse Räume offenlegt: die physischen Weiten des Westerns, aber auch die geistigen Weiten einer unerwarteten Freundschaft, die gemäss den Worten von William Blake zu Beginn des Films (“The bird a nest, the spider a web, man friendship”), zum innersten Wesen des Menschen gehört. First Cow wird am 5. August um 20.30 Uhr im GranRex gezeigt und eröffnet Locarno 2020. Die Regisseurin wird online zugeschaltet sein. Das Locarno Film Festival dankt dem Centre Pompidou in Paris, das Kelly Reichardt vom 23. Januar bis 7. Februar 2021 eine komplette Retrospektive widmen wird, für die Zusammenarbeit bei der Organisation der Filmvorführung.

Die Schlussveranstaltung

Zum Abschluss des Festivals wird es um die Erfahrung der Selbstisolation gehen. In Filmen, die in ihrer Form und ihrem Inhalt Themen aufgreifen wie die veränderte Beziehung des Menschen zur Technologie, das Homeworking, das auch im Filmemachen Einzug hielt, oder die Erfahrungen mit dem Lockdown. Am 15. August um 20.30 Uhr wird das Publikum den neuen Film von Jean-Marie Straub (Pardo d’onore 2017) La France contre les Robots (2020) sowie eine Selektion von Kurzfilmen des Projekt Collection Lockdown By Swiss Filmmakers entdecken können: neun Kurzfilme von Regisseurinnen und Regisseuren aus der Schweiz, die unabhängig von Mitteln, Ort und Cast beschlossen, weiter Filme zu machen.

Die Filme des Abschlussabends:

Spezialvorführung: La France contre les Robots, von Jean-Marie Straub, Schweiz, 2020

Das Projekt Collection Lockdown by Swiss Filmmakers, produziert von Frédéric Gonseth Productions, Turnusfilm und Cinédokké, in Koproduktion mit SRG SSRSRFRTSRSI, mit der Unterstützung des Bundesamt für Kultur, des Cinéforom, des Loterie Romande Fonds de production télévisuelle und der Ticino Film Commission.

My Mom, My Son and Me, von Andrea Štaka
Quasi padre, quasi figlio, von Niccolò Castelli 
Fuso orario, von Riccardo Bernasconi und Francesca Reverdito

L’età del distanziamento sociale, von Robert Ralston
Lutto sospeso in tempi incerti, von Alessandra Gavin Mueller
Amen, von Manuel Maria Perrone
Arancione, von Simona Canonica
Oasis, von Lila Ribi
Revoir le printemps – Journal d'un confinement, von Germinal Roaux 
 

Weitere Informationen und Details zu Locarno 2020 - For the Future of Films können ab sofort auf der Webseite des Festivals eingesehen werden: www.locarnofestival.ch

 

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