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Das Locarno Film Festival hat 43 Kurzfilme für den Wettbewerb Pardi di domani nominiert. Diese Filme werden im Rahmen der Ausgabe Locarno 2020 – For the Future of Films vom 5. bis 15. August online gezeigt und sind schweiz- oder weltweit als Stream verfügbar. Gleichzeitig werden sie in den Kinos von Locarno und Muralto zu sehen sein. Zwölf Filme nehmen am Schweizer Wettbewerb, 31 am internationalen Wettbewerb teil. Über die Vergabe der Pardini d’oro und Pardi d’argento entscheidet eine internationale Jury bestehend aus Kiri Dalena, Mamadou Dia und Claudette Godfreiy.
Zur Auswahlkommission der Pardi di domani gehören neben Charlotte Corchète (Leitung) auch Tizian Büchi, Liz Harkman und Stefan Ivančić. Sie haben mehr als 2'200 Filme begutachtet und 43 Kurzfilme für den Pardino d’oro und den Pardino d’argento 2020 nominiert. Zur Selektion gehören aufstrebende Filmschaffende aus 34 Ländern – von den Vereinigten Staaten über die Philippinen, Finnland bis zur Demokratischen Republik Kongo und natürlich der Schweiz. Ihre Filme bewegen sich in allen möglichen Genres, mit ganz unterschiedlichen Themen und Erzählweisen.
Die Selektion
Einige der nominierten Regisseurinnen und Regisseure sind in Locarno keine Unbekannten, wie Sorayos Prapapan, der bereits im vergangenen Jahr am Wettbewerb teilgenommen hat. Octav Chelaru war für die Pardi di domani von 2017 nominiert, Gunhild Enger und Jacqueline Lentzou für die Pardi di domani 2016 und Renee Zhan stellte ihre Filme 2016 und 2018 vor. Auch Jungtalente wie Mahde Hasan, Linh Duong und Phạm Ngọc Lân kehren nach Locarno zurück, nachdem sie im Rahmen der Initiative Open Doors mit Schwerpunkt Südostasien debütierten und nun im internationalen Kurzfilmwettbewerb stehen. Auch Persönlichkeiten wie Zhannat Alshanova, der 2019 am Workshop L’immagine e la parola von Béla Tarr teilnahm oderHamza Bangash, der 2018 mit seinem Film Dia bei Open Doors dabei war, 2019 an der Locarno Filmmakers Academy teilnahm und 2020 die Erstausgabe der Locarno Short Weeks gewann, sind dabei.
Die folgenden Filme wurden für die beiden Wettbewerbe der Pardi di domani nominiert:
Concorso internazionale:
1978, von Hamza Bangash – Pakistan – 2020
An Act of Affection, von Viet Vu – Portugal/Vietnam – 2020
Aninsri daeng (Red Aninsri; Or, Tiptoeing on the Still Trembling Berlin Wall), von Ratchapoom Boonbunchachoke – Thailand – 2020
Bethlehem 2001, von Ibrahim Handal – Palästina – 2020
Digital Funeral: Beta Version, von Sorayos Prapapan – Thailand – 2020
Ekti ekgheye film (A Boring Film), von Mahde Hasan – Bangladesch – 2020
Fish Bowl, von Ngabo Emmanuel – Ruanda – 2020
Giòng sông không nhìn thấy (The Unseen River), von Phạm Ngọc Lân – Vietnam/Laos – 2020
Gramercy, von Pat Heywood und Jamil McGinnis – Vereinigte Staaten – 2019
Here, Here, von Joanne Cesario – Philippinen – 2019
History of Civilization, von Zhannat Alshanova – Kasachstan – 2020
I ran from it and was still in it, von Darol Olu Kae – Vereinigte Staaten – 2020
Icemeltland Park, von Liliana Colombo – Italien/Grossbritannien – 2020
Kako sam pobedio lepak i bronzu (How I Beat Glue and Bronze), von Vladimir Vulević – Deutschland/Serbien – 2020
Life on the Horn, von Mo Harawe – Somalia/Österreich/Deutschland– 2020
Memby, von Rafael Castanheira Parrode – Brasilien – 2020
Nour (Noor), von Rim Nakhli – Tunesien – 2020
O Black Hole!, von Renee Zhan – Grossbritannien – 2020
Pacífico Oscuro, von Camila Beltrán – Frankreich/Kolumbien – 2020
Parcelles S7 (Land Lot S7), von Abtin Sarabi – Senegal/Iran/Frankreich – 2020
Play Schengen, von Gunhild Enger – Norwegen – 2020
Retour à Toyama (Return to Toyama), von Atsushi Hirai – Frankreich/Japan – 2020
Spotted Yellow (Zarde khaldar), von Baran Sarmad – Iran – 2020
Statul Paralel (The Parallel State), von Octav Chelaru – Rumänien 2019
Szünet (Break), von Levente Kölcsey – Ungarn – 2020
Ta cong an chu lai (Cloud of the Unknown), von Gao Yuan – China – 2020
The Chicken, von Neo Sora – Vereinigte Staaten – 2020
The End of Suffering (A Proposal), von Jacqueline Lentzou – Griechenland – 2020
Thiên đường gọi tên (A Trip to Heaven), von Linh Duong – Vietnam/Singapur – 2020
Thoughts on the Purpose of Friendship, von Charlie Hillhouse – Australien – 2020
Where to Land, von Sawandi Groskind – Finnland – 2020
Concorso nazionale:
Bugs, von David Shongo – Demokratische Republik Kongo/Schweiz – 2019
Ecorce (Peel), von Samuel Patthey und Silvain Monney – Schweiz – 2020
Espiritos e Rochas: um Mito Açoriano (Spirits and Rocks: an Azorean Myth), von Aylin Gökmen – Schweiz/Portugal/Belgien/Ungarn – 2020
Grigio. Terra bruciata (Burnt. Land of Fire), von Ben Donateo – Schweiz/Italien – 2020
Lachsmänner (Salmon Men), von Veronica L. Montaño, Manuela Leuenberger und Joel Hofmann – Schweiz – 2020
Megamall, von Aline Schoch – Schweiz – 2020
Menschen am Samstag (People on Saturday), von Jonas Ulrich – Schweiz – 2020
Nha Mila, von Denise Fernandes – Portugal/Schweiz – 2020
Push This Button If You Begin To Panic, von Gabriel Böhmer – Grossbritannien/Schweiz – 2020
The De Facto Martyr Suite, von Justine de Gasquet – Schweiz – 2020
Trou Noir (Black Hole), von Tristan Aymon – Schweiz – 2020
Um Tordo Batendo As Asas Contra o Vento (A Thrush Flapping Its Wings Against the Wind), von Alexandre Haldemann – Schweiz – 2020
Die Jury
Drei Persönlichkeiten, die mit Kurzfilmen als künstlerische Ausdrucksform oder als Mittel der analytischen Betrachtung arbeiten, bilden die Jury. Kiri Dalena ist bildende Künstlerin, Regisseurin und Dokumentarfilmerin aus den Philippinen, wo sie sich auch für Menschenrechte einsetzt und zu den Gründerinnen und Gründern des Kollektivs Southern Tagalog Exposure gehört. Der Senegalese Mamadou Dia ist Schriftsteller und Regisseur und erreichte mit seinen beiden Kurzfilmen Samedi Cinema (2016) und Lost in Transit (2018) internationale Bekanntheit. 2019 gewann er mit seinem ersten Spielfilm Baamum Nafi (Nafi’s Father) den Pardo d’oro und den Swatch First Feature Award des Wettbewerbs Cineasti del presente. Die Dritte im Bunde ist Claudette Godfrey, Senior Programmer und Mitverantwortliche für die Kurzfilm-Selektion am South by Southwest Festival (SXSW) von Austin, Texas.
Die Preise
Die Jury wird vier Pardini vergeben:
Darüber hinaus werden folgende Preise verliehen:
Die Giuria Cinema&Gioventù (Jugendjury) vergibt folgende Preise:
Padrini&Madrine
Padrini&Madrine ist ein neues Projekt des Locarno Film Festivals, das spezifisch für die Online-Ausgabe von Locarno 2020 – For the Future of Films geschaffen wurde. Das Locarno Film Festival hat dafür 14 internationale Filmschaffende zu einem Austausch mit den nominierten Nachwuchstalenten eingeladen. Die Newcomerinnen und Newcommer können mit erfahrenen Regisseurinnen und Regisseuren in Kontakt zu treten und sich mit ihnen über ihre Filmprojekte unterhalten. Fragen stellen, Ideen austauschen und sie erhalten Tipps und Anregungen für ihre Arbeit hinter der Kamera. Diese Gespräche werden aufgezeichnet und sind während der Festivaltage auch für das Publikum online verfügbar. Mit dieser Initiative will das Locarno Film Festival aufstrebenden Talenten eine Plattform bieten und auch dem Publikum die Gelegenheit geben, mehr über die Arbeit von Kurzfilmschaffenden zu erfahren.
Für Padrini&Madrine stehen Filmschaffende Pate, deren Werke dem Publikum des Locarno Film Festivals bereits ein Begriff sind: Safia Benhaim, Benjamin Crotty, Sergio Da Costa und Maya Kosa, Cherien Dabis, Ted Fendt, Annemarie Jacir, Bouchra Khalili, Dane Komljen, Luis López Carrasco, Damien Manivel, Valérie Massadian, João Pedro Rodrigues und Angela Schanelec.
Weitere Informationen über die Gespräche zwischen den Nachwuchstalenten und Padrini&Madrine der Pardi di domani stehen auf der Website des Festivals zur Verfügung. Die Gespräche werden vom 5. bis zum 15. August aufgeschaltet.
Das Programm
Vom 5. bis 15. August werden die Wettbewerbsfilme der Pardi di domani internazionale auf der Website des Locarno Film Festivals aufgeschaltet und können auf der ganzen Welt kostenlos gestreamt werden. Die Filme der Schweizer Selektion werden fast ausnahmslos nur in der Schweiz zu sehen sein. Für jeden Kurzfilm werden maximal 1'590 online-Zugänge vergeben, was der Anzahl Tickets entspricht, die jährlich in Locarno für diesen Sektion zur Verfügung steht. Ab Ende Juli können auf der Festival-Website jeweils bis 24 Stunden vor Vorführungsbeginn Gratistickets bezogen werden. Nebst diesen neuen, erstmals angebotenen, virtuellen Vorführungen wird vom 5. bis 15. August auch ein klassisches Kinoprogramm vor Ort stattfinden, mit Premieren und Reprisen im PalaCinema von Locarno und im PalaVideo von Muralto.
Weitere Informationen zu den Tickets und den Schutzkonzepten für die Kinovorführungen unter www.locarnofestival.ch.