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Mit der Locarno Academy schuf das Locarno Film Festival 2011 eine in Format und Geist einzigartige Ausbildungsinitiative, die heute in der internationalen Filmwelt als wegweisend gilt.

In zehn Jahren wurde aus der Locarno Academy eine Talentschmiede der Kinoindustrie, ein Stelldichein künftiger Regisseurinnen und Regisseure, aufstrebender Kritikerinnen und Kritiker, Fachpersonen des internationalen Filmmarkts und Programmgestalterinnen und –gestalter. Sie entwerfen gemeinsam neue Regeln für die Filmindustrie von morgen. Das Locarno Film Festival bietet ihnen als Treffpunkt von Autorinnen und Autoren mit Vertreterinnen und Vertretern der Filmindustrie Jahr für Jahr die Chance, führende Expertinnen und Experten kennenzulernen, in einer offenen Atmosphäre Ideen zu formulieren, Erfahrungen zu diskutieren und praktisch umzusetzen, was in den Workshops vermittelt wurde.

Die Filmmakers Academy macht vielversprechende Talente ausfindig – so wie die Belgierin Delphine Girard, die mit ihrem Kurzfilm Une soeur (A Sister, 2018) für den Oscar 2020 nominiert wurde, oder vor ihr Marcelo Martinessi aus Paraguay. Er baute sich in Locarno ein Netzwerk auf, das ihm zum Durchbruch verhalf, bis hin zum Silbernen Bären der Berlinale für seinen Spielfilm Las herederas (Die Erbinnen, 2018). Gleichzeitig unterstützt die Filmmakers Academy den talentierten Nachwuchs aus Weltregionen, in denen es das Kino besonders schwer hat. So kann beispielsweise der pakistanische Regisseur Hamza Bangash – Gewinner des Locarno Shorts Weeks Awards 2020 — sein neues Projekt dank der Teilnahme am Locarno Film Festival mit bedeutenden internationalen Förderinstitutionen weiterführen.

Seit ihrer Gründung ist es der Industry Academy ein Anliegen, die Teilnehmenden in ihrer beruflichen Entwicklung zu begleiten. Manche haben seit ihrer Zeit in Locarno neue Karrieren aufgebaut, so etwa Kevin Chan, der heute als Senior Acquisitions Manager für MUBI arbeitet; Emmanuel Pisarra, der bei Kinology den Vertrieb und die Entwicklung verantwortet; oder Anne-Sophie Trintignac, die als Acquisition Manager bei der digitalen Plattform E-CINEMA tätig ist. Wieder andere haben persönliche Projekte vorangetrieben, darunter Rita Stanelyte, die ihre eigene Beratungsfirma im Bereich Filmmarketing & PR betreibt, oder Antigoni Papantoni, die zum Team von Visions du Réel zählt und gleichzeitig als Freelancerin mit zahlreichen Kinofestivals in Südosteuropa zusammenarbeitet.

Auch die Critics Academy gratuliert ihren Alumni zu Erfolgen überall auf der Welt. Leonardo Goi zum Beispiel ist einerseits als Filmkritiker tätig, andererseits als Koordinator der Berlinale Talent Press. Matt Turner spielt eine zentrale Rolle im Team des Open City Documentary Festival in London; nebenbei verfolgt er eigenständige Buchprojekte und zines. Flavia Dima, Josh-Slater Williams, Becca Voelcker, Sofie Cato Maas und Pedro Emilio Segura Bernal schliesslich berichten regelmässig für ein breites Spektrum internationaler Medien von den wichtigsten Filmfestivals.

Dies sind nur ein paar Beispiele der beruflichen Wege, welche die Teilnehmenden früherer Ausgaben der Locarno Academy gegangen sind. Ihre Erfolgsgeschichten bestätigen, wie fruchtbar diese Erfahrungen für alle sein können, die entschlossen sind, im Filmbereich arbeiten zu wollen. Die Locarno Academy 2020 ist daher der Treffpunkt für das Kino von morgen. Zur Anmeldung und zu ausführlicheren Informationen geht es hier.

Die 73. Ausgabe des Locarno Film Festivals ist vom 5. bis 15. August geplant. Das Team des Locarno Film Festivals bereitet die Ausgabe im Homeoffice vor. Wir hoffen, dass das nächste Locarno Film Festival, sobald die Notlage überwunden und die Normalität wiederhergestellt ist, so stattfinden kann wie geplant. In der Zwischenzeit geht es auch darum, alle denkbaren Szenarien so entwickeln, dass die nächste Ausgabe des Festivals nötigenfalls der weltweiten Situation angepasst werden kann.

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