Press Release  ·  20 | 09 | 2023

Der neue Verwaltungsrat des Locarno Film Festivals wurde gewählt, mit Maja Hoffmann als Präsidentin. Eine neue Governance-Struktur für das Locarno Film Festival

©Locarno Film Festival / Ti-Press

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Maja Hoffmann wurde offiziell als Präsidentin des Locarno Film Festivals bestätigt, und zwar zunächst durch die Abstimmung der ausserordentlichen Mitgliederversammlung und anschliessend durch den neuen Verwaltungsrat, dessen Mitgliederzahl im Rahmen einer allgemeinen Überarbeitung der Governance-Struktur, die zur Verabschiedung von neuen Statuten und zur Einführung von zwei neuen Beratungsgremien führte, reduziert wurde.  

Die neu gewählte Präsidentin äusserte sich wie folgt zu ihrer Ernennung: 

«Unter der Leitung von Marco Solari hat das Festival unsere Vorstellung des Kinos und der Filmschaffenden sowohl in der Schweiz als auch auf der ganzen Welt für immer verändert. Dank dem Festival rückte diese Kunstform ins Zentrum des pulsierenden Kulturlebens im Kanton Tessin.  
 
Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit dem Team, das von Giona A. Nazzaro als künstlerischem Leiter und Raphaël Brunschwig als Managing Director angeführt wird. Wir wollen auf die Reputation des Festivals als eines der innovativsten, wagemutigsten und inklusivsten Filmfestivals der Welt aufbauen.  
 
In einer sich immer weiterentwickelnden Umgebung, in der neue Definitionen des Kinos und faszinierende Möglichkeiten aufkommen, will ich mit viel Energie und Enthusiasmus dem Festival in seiner nächsten Entwicklungsphase helfen.» 

Neben Maja Hoffmann werden Luigi Pedrazzini, ehemaliger Staatsrat des Kantons Tessin und scheidendes Mitglied des Verwaltungsrats der SRG SSR, als Vizepräsident, Alain Scherrer, Bürgermeister der Stadt Locarno, Nadia Dresti, eine der Schlüsselfiguren des Festivals als ehemalige Leiterin des Industry Office und künstlerische Direktorin ad interim, und Jean-Philippe Rochat, an der Spitze einer führenden Anwaltskanzlei in der Westschweiz und Mitglied des Verwaltungsrats zahlreicher Unternehmen und Stiftungen, antreten. Zwei weitere Verwaltungsratsmitglieder werden in den kommenden Monaten bekannt gegeben, damit sie im Rahmen der nächsten Mitgliederversammlung im Jahr 2024 bestätigt werden können. 

 

Um einen strafferen und effizienteren Entscheidungsprozess zu ermöglichen, wurde der Verwaltungsrat von derzeit 27 auf maximal 7 Mitglieder verkleinert. Gleichzeitig wurden die Grundlagen für zwei neue beratende Gremien geschaffen: Das Policy Advisory Board, das Unterstützung auf kultureller, wirtschaftlicher und institutioneller Ebene bieten wird und vom Bürgermeister von Locarno geleitet wird, und das Industry Advisory Board, unter der Leitung von Nadia Dresti, das die vielfältigen und unterschiedlichen Kompetenzen der Filmbranche bündeln wird, um sicherzustellen, dass die Aktivitäten des Festivals weiterhin an der Spitze der Filmwelt stehen. Eine der ersten Aufgaben des neuen Verwaltungsrats wird die Ernennung der Vertreter der beiden Advisory Boards sein. 

 

Die Versammlung akzeptierte die Überarbeitung der Statuten, die es dem Locarno Film Festival ermöglicht, einerseits auf die vielfältigen Bedürfnisse der Filmindustrie auf nationaler und internationaler Ebene zu reagieren und andererseits den zahlreichen Herausforderungen einer immer komplexeren und verzweigten Gesellschaft und Organisation gerecht zu werden. 

 

Die gesamte Gemeinschaft des Locarno Film Festivals möchte dem scheidenden Präsidenten Marco Solari für sein aussergewöhnliches Engagement herzlich danken. Seine Führung hat das Erbe des Festivals unauslöschlich geprägt. Auf Vorschlag des Verwaltungsrats wurde Marco Solari zum Ehrenpräsident ernannt. 

 

 

Das 77. Locarno Film Festival findet vom 7. bis 17. August 2024 unter der Leitung der neuen Präsidentin Maja Hoffmann statt.  

Der neue Verwaltungsrat
Maja Hoffmann

Präsidentin

 

Maja Hoffmann gründete die LUMA Stiftung, eines der wichtigsten privaten Kulturprojekte Europas. Die Stiftung unterstützt seit 2004 künstlerisches Schaffen im Bereich der visuellen Künste. In ihrer Funktion als Stiftungsratspräsidentin ging Maja Hoffmann brennende Themen in den Bereichen Kultur, Natur, wissenschaftliche Forschung und Ökologie an. Im Sinne des Stiftungszwecks förderte sie neue innovative Strukturen, die positive Veränderungen bewirken. Die LUMA Stiftung geniesst mit ihren Projekten und künstlerischen Programmen breite Anerkennung, etwa dank der Leitung und Produktion der künstlerischen Biennale Elevation 1049 in Gstaad oder der Programmierung des LUMA Westbaus in Zürich. Maja Hoffmann arbeitet mit zahlreichen internationalen Institutionen zusammen: Sie ist Präsidentin des Swiss Institutes New York in den USA und der Stiftung Vincent van Gogh Arles in Frankreich. Sie ist ausserdem Vizepräsidentin der Emanuel Hoffmann Foundation Collection in Basel (Schweiz), Verwaltungsrätin der Serpentine Gallerie in London (Vereinigtes Königreich), der Kunsthalle Zürich (Schweiz), des New Museum und des Center for Curatorial Studies des Bard College, welche sich beide in New York (USA) befinden und sie unterstützt die Organisation Human Rights Watch.  

Luigi Pedrazzini

Vizepräsident  

 

Luigi Pedrazzini studierte Rechtswissenschaften an der Universität Zürich und wurde 1992 Rechtsanwalt. Von 1977 bis 1983 war er Chefredakteur der Tageszeitung Popolo e Libertà, bevor er 1986 den Vorsitz der Geschäftsführung der Società Elettrica Sopracenerina SA in Locarno übernahm. Von 1999 bis 2011 war er Staatsrat des Kantons Tessin, Vorsteher des Departements für Institutionen und dreimal Präsident der Kantonsregierung. Von 2001 bis 2005 hatte er den Vorsitz der Konferenz der Kantonsregierungen inne. Von 2012 bis Ende dieses Jahres war er Vorsitzender der Regionalgesellschaft der SRG SSR der italienischen Schweiz (SSR Svizzera italiana CORSI) und ist Mitglied des Verwaltungsrats der SRG SSR. Seit Mitte der 1980er Jahre ist er Mitglied des Verwaltungsrats des Locarno Film Festivals. 

Alain Scherrer

Bürgermeister von Locarno, Koordinator des Policy Advisory Board 

 

Alain Scherrer schloss 1990 sein Studium der Elektrotechnik an der ETH Zürich ab. Zwischen 1992 und 1999 arbeitete er bei Schindler in Locarno und trat dann in das Zentrum für Informationssysteme des Kantons ein, wo er derzeit stellvertretender Direktor und Leiter der Verwaltungsdirektion ist. Zwischen 2000 und 2004 war er im Gemeinderat von Locarno, bevor er in Stadtrat wechselte. Von 2004 bis 2012 war er Leiter der Finanzabteilung und von 2012 bis 2015, dem Jahr, in dem er das Amt des Bürgermeisters der Stadt antrat und 2016 und 2021 wiedergewählt wurde, Leiter der Abteilung Sicherheit und Kultur. Seit 2016 ist er Vorsitzender des Verwaltungsrats der Società Elettrica Sopracenerina SA.

Nadia Dresti

Koordinatorin des Industry Advisory Board 

 

Nadia Dresti begann ihre Karriere in der Kinobranche als Marketingleiterin bei 20th Century Fox Switzerland, bevor sie in Genf ihre eigene Firma gründete. Zu ihren Mandaten gehörten der Marché de Cannes und der European Film Market (EFM) in Berlin. Im Jahr 2000 rief sie Locarno Pro ins Leben, wo sie auch massgeblich am Aufbau von Open Doors beteiligt war, und wurde im Jahr 2006 zur Delegierten der künstlerischen Leitung gewählt. 2022 war sie künstlerische Leiterin ad interim des Locarno Film Festival. Seit 2023 ist sie Vizepräsidentin des Verwaltungsrats. Während acht Jahren war sie zudem Mitglied der Eidgenössischen Filmkommission. 

Jean-Philippe Rochat

Verwaltungsratsmitglied 

 

Jean-Philippe Rochat studierte Rechtswissenschaften an der Universität Lausanne und schloss sein Studium 1980 ab. Nach weiteren Berufserfahrungen in einem internationalen Werbekonzern und in der Wirtschaftsprüfung erwarb er 1987 das Anwaltspatent. 
Im Jahr 1988 trat er als Partner in die Anwaltskanzlei Carrard et Associés ein, die heute Kellerhals Carrard heisst, eine international tätige Anwaltskanzlei vertreten in den wichtigsten Schweizer Städten, deren Vizepräsident er ist. 
Er hat sich auf Wirtschaftsrecht spezialisiert und ist Mitglied oder Präsident verschiedener Verwaltungsräte von Unternehmen und Stiftungsräte von wissenschaftlichen und kulturellen Stiftungen.